Beziehungstat in Reutlingen - 1 Tote, 5 Verletzte: War er verliebt in die Frau, die er tötete?

Zeuge zu BILD: „Er war völlig von Sinnen“ ++ Polizei: Kein Hinweis auf Terror

Quelle: BILD/NonStopNews
Von: Von SASCHA BAUMANN, EKY EIBNER, PHILIPP-MARC SCHMID und HAGEN STEGMÜLLER

Stuttgart – Ein fürchterliches Verbrechen mitten in Reutlingen (Baden-Württemberg)! 

Kurz vor 16.30 Uhr gingen bei der Polizei mehrere Notrufe ein: Ein Mann (21) hat mit einer Machete in der Nähe einer Dönerbude am Listplatz eine Frau (45) getötet. Sie soll schwanger gewesen sein. Bei seinem Amoklauf hieb der Täter seine Waffe einer Frau ins Gesicht, verletzte sie schwer.

Außerdem verletzte er fünf weitere Personen. Darunter auch Fatih D. (22).

Viele Menschen flohen in Panik! Während sich der Täter weitere Opfer suchte, brach in der Reutlinger Innenstadt Panik aus. Menschen verbarrikadierten sich in Lokalen und Wohnungen.

Polizeisprecher Björn Reusch (38): „Wir gehen von einer Beziehungstat aus.“

Um kurz nach Mitternacht teilte die Polizei mit, dass die Identität des Opfers geklärt sei: Demnach handelt es sich um eine 45-jährige Frau. Die Klärung der Identität der Frau war schwierig, weil sie keinerlei Ausweispapiere bei sich hatte.

Zwei Beamte bewachen den Täter, unten links ist die Machete zu sehen

Zwei Beamte bewachen den Täter, unten links ist die Machete zu sehen

Foto: Privat

Laut „Stuttgarter Zeitung“ sei der Täter in ein Restaurant gestürmt und habe die Machete über dem Kopf geschwungen. Der Täter (21) und das spätere Opfer sollen im gleichen Imbiss gearbeitet haben. Beide gerieten in Streit.

Der Kollege: „Ich hatte Angst und bin weggerannt.“ Er beschreibt den Täter als einen freundlichen Mann, der vor eineinhalb Jahren allein aus Aleppo nach Deutschland gekommen sei.

Der Täter habe sich bereits vor Monaten im Lokal in die Frau verliebt, die er nun getötet habe, so der Kollege. „Sie war Polin und hat bei uns das Geschirr abgeräumt.“ Das Messer soll laut Medienberichten aus dem Imbiss gestammt haben.

Nihat Yildirim, der Onkel des Restaurantbesitzers, kannte den Täter seit einigen Wochen. Nach Ramadan sei das Personal komplett ausgetauscht worden, um wieder Schwung in das Lokal zu bringen. Der Syrer habe sich um den Job beworben, er sei einer von vielen Interessenten gewesen. „Er hieß Mohamed und hat bei uns im Service geholfen, er hat einen guten Eindruck gemacht“, sagt der 46-Jährige der „Stuttgarter Zeitung“.

Die beiden Verletzten des Macheten-Angriffs waren nach Angaben der Polizei Zufallsopfer. Eine Autofahrerin und ein Mann waren dem Täter auf seiner Flucht auf der Straße unbeabsichtigt in die Quere gekommen, sagte ein Polizeisprecher. Der Täter schlug den Angaben zufolge mit der Waffe auf das zufällig vorbeifahrende Auto ein und zertrümmerte die Scheiben. So wurde die am Steuer sitzende Fahrerin schwer verletzt. Sieben Minuten nach der Tat war der Tatverdächtige festgenommen worden.

►Ein Augenzeuge sagte BILD: „Der Täter war völlig von Sinnen. Er rannte mit seiner Machete sogar einem Streifenwagen hinterher.“

Der Zeuge weiter: „Ein BMW-Fahrer hat dann Gas gegeben und ihn umgefahren. Danach lag der Amokläufer niedergestreckt am Boden und rührte sich nicht mehr.“

Am Steuer des 1er BMW saß Alper M. (21), Sohn eines Dönerbuden-Inhabers.

Nach BILD-Informationen soll die getötete Frau als Reinigungskraft in der Gaststätte „Mangal“ gearbeitet haben.

Um 16.34 Uhr nahm die Polizei den mutmaßlichen Mörder fest. Der Sprecher: „Es handelt sich um einen 21-jährigen Asylbewerber aus Syrien. Er ist wegen Körperverletzungs-Delikten polizeibekannt.“ Es gibt laut Polizei keine Anhaltspunkte für einen terroristischen Anschlag!

Nach dem Angriff betreuen Spezialisten die Angehörigen der Opfer und Einsatzkräfte. Helfer eines sogenannten Kriseninterventions-Teams seien im Einsatz, sagte eine Sprecherin der Stadtverwaltung. Sie stünden für Gespräche und Hilfen bereit und kümmerten sich auch um Augenzeugen der Bluttat.

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