Neuer Bodenbelag Info-Abend zu Altstadtpflaster

Düsseldorf · Die Varianten für den neuen Bodenbelag und die Bänke sollen noch vor der Sommerpause bei einer öffentlichen Bürgerveranstaltung diskutiert werden. Das hat die Bezirksvertretung 1 gestern beschlossen.

Oft kommt es vor, dass sich Bezirksvertreter vom Stadtrat überstimmt werden und sich dadurch machtlos fühlen. Bei der geplanten Erneuerung des Altstadtpflasters ist das anders: Allein die Bezirksvertretung (BV) 1 fasst nach der Sommerpause dafür den Beschluss, Fachausschüsse und der Stadtrat nehmen ihn dann lediglich zur Kenntnis. Entsprechend umfangreich hat die Stadtverwaltung der BV gestern ihre Pläne für den neuen Bodenbelag präsentiert.

Die zwei Varianten für die Steinplatten sowie Modelle für Bänke sind bis 25. Juni im Innenhof des Rathauses zu sehen. Die BV hat parteiübergreifend beantragt, diese Präsentation zu verlängern. Zudem soll die Verwaltung noch vor der Sommerpause in einer öffentlichen Veranstaltung mit Bürgern die Pläne präsentieren und diskutieren. Dafür muss nun kurzfristig ein Termin gefunden werden.

Insgesamt sind die Vorschläge der Stadtplaner von den Fraktionen wohlwollend aufgenommen worden. Vorgesehen ist, in den Altstadtgassen zwischen Mühlenstraße, Carlsplatz, Marktstraße und Heinrich-Heine-Allee die bisher sehr unterschiedliche Pflasterung durch einen einheitlichen Belag zu ersetzen. Zur Auswahl stehen eine Betonsteinmischung mit nuancierendem hellen Granit und eine Mischung von Trachyt aus dem Siebengebirge sowie Blaustein aus Ratingen. Das Kopfsteinpflaster auf der Mühlenstraße, vor dem Rathaus, auf der Markt- und der Zollstraße soll erhalten bleiben.

Zudem sollen Bänke aufgestellt, Gingko- durch Mehlbeerbäume ersetzt und die Fahrradständer aus diesem Teil der Altstadt verbannt werden. Der Umbau soll noch 2010 beginnen und bis 2014 abgeschlossen sein. Kosten für Anlieger entstehen laut Verwaltung nicht.

"Elegant im Unterschied zur Farbigkeit der Altstadt", findet Bezirksvorsteherin Sabine Schmidt (CDU). Philipp Tacer (SPD) bezeichnete die neue Pflasterung als zwar richtig und notwendig, "aber beide Modelle sind langweilig". Das Grau in Grau passe nicht zum Trubel in der Altstadt. Die Stadtplaner betonten, dass Abwechslung gewahrt werde, weil die Steinplatten in unterschiedlicher Größe geplant sind.

Friederike Mikoleit (CDU) zweifelte an, dass sich Radfahrer aus der Altstadt vertreiben ließen, wenn die Fahrradständer an den Rand des Viertels verbannt würden: "Radfahrer lassen sich dadurch nicht ausschließen." Und auch mit dem modernen Design der Bänke wollte sie sich nicht anfreunden. Das sah auch Gisela Groth (SPD) so: "Stadtmöblierung sollte jenseits von Moden sein. Dieses Design findet man doch in jedem Baumarkt." Horst Jakobskrüger (FDP) sprach sich für Lehnen an den Bänken aus - "damit sich ältere Leute beim Aufstehen abstützen können".

(RP)
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